Und weiter geht es.
Ich bin doch tatsächlich schon auf Bali.
In Gerukgak, Penyabangan, Pemuteran, um genau zu sein. Das ist irgendwo an der Nordküste .. hin zum westlichen Ende.
Die Vögel zwitschern, die Grillen zirpen. Das Meer brandet in etwa acht Metern in angenehmer Lautstärke. Bei Ebbe ist es geradezu ein plätschern.
Es ist gerade etwas bewölkt und es weht ein angenehm erfrischendes Lüftchen.
Mein erster Tag hier war vollkommen dem Runterkommen und Entspannen gewidmet.
Gemütliches Wach-Spielen, spätes Frühstück, netter Plausch mit Melanie aus dem Ruhrpott, mittägliche einstündige Aromamassage, einchecken, ein weiterer Plausch mit Melanie und immer mehr Tauchgang-Rückkehrern, spätes Mittagessen, Tauch-Equipment-Check, ein bisserl whatsappen und nu vor meinem Bungalow sitzend eine erste Schreibeinheit verfassen.
Ja, ich gebe es zu, es ist schon ein bisschen stressig 😉
Vor allem wo es nur noch eine Stunde bis zum ersten Sonnenuntergang ist und nur noch zwei Stunden bis zum gemeinsamen Abendessen!
Puuuh.
Ich hatte ganz vergessen wie viel Zeit zum Nichtstun so ein ganzer Tag bietet. Also zumindest wenn man nicht so viel am Computer daddeln und fernsehen kann.
Daher werde ich auch schon gleich morgen die Reissleine ziehen und Minimum zweimal unter Wasser gehen! Kleine feine shallow dives zum Equipment testen und wieder reinkommen.
Sonntag geht es dann definitiv noch einmal runter. Und Montag ist leider „Nyepi“*. An diesen Nationalfeiertag (und oft auch davor und danach) geht auf der Insel gar nichts!
Und wenn ich nichts sage, ist das so was von gemeint! Selbst Licht an zu machen wird in vielen Gegenden verpönt 😀 also wenn überhaupt können wir „heimlich“ vom Strand aus am Hausriff tauchen oder massiv nichts tun.
Aber bis dahin werde ich vielleicht noch ein zwei weitere Minuten zum Schreiben gefunden haben… ob es mit dem Upload auf meine Seite klappt, steht auf einem anderen Blatt.
Bis die Tage!
*Nyepi ist der balinesische „Tag der Stille“, des Fastens und der Meditation. Er ist der höchste hinduistische Feiertag in Bali und ein allgemeiner Feiertag in ganz Indonesien.
Nyepi wird gefeiert am Tag nach Neumond während der Tag-und-Nacht-Gleiche im Frühling (2013 fällt Nyepi auf den 12. März, 2014 auf den 31. März). Nyepi bezeichnet den ersten Tag eines neuen Jahres nach dem traditionellen Balinesischen Mondphasen-Kalender Saka. Nyepi wird auch als „Balinesisches Neujahr“ bezeichnet.
Nyepi beginnt um 6 Uhr morgens, und dauert bis 6 Uhr morgens des folgenden Tages. In diesen 24 Stunden müssen folgende Regeln streng beachtet werden:
Amati lelanguan (keine Festivitäten): absolute Stille, Fasten, keine Vergnügungen jeglicher Art
Amati lelungan (Reiseverbot): die Häuser dürfen nicht verlassen werden
Amati karya (Arbeitsverbot): es darf nicht gearbeitet werden
Amati geni (Feuerverbot): kein Feuer, kein Licht
Der gläubige Balinese verbringt den Tag in Meditation (Tapa/Yoga brata).
Diese Regeln werden in Bali sehr strikt eingehalten. An Nyepi sendet keine Radio- oder Fernsehstation. Der Flughafen ist für sämtlichen Flugverkehr unterbrochen, es fährt kein einziges Fahrzeug auf den Straßen (Rettungsfahrzeuge ausgenommen). Es werden keine Fußgänger auf den Straßen oder an den Stränden geduldet. Eine große Stille liegt über der gesamten Insel, am Abend und in der Nacht ist es fast völlig dunkel. Auf den Straßen patrouillieren sogenannte Pecalang, in schwarz-weiß karierten Sarongs gekleidete Religionspolizisten, welche die Einhaltung der Regeln kontrollieren. Die Einhaltung der Regeln (zumindest des Ausgehverbots) wird auch von den Touristen erwartet.
Tieferer Sinn von Nyepi ist ein Neuanfang in möglichst großer Reinheit. Die geübte Selbstkontrolle soll zur spirituellen Reinheit führen. Eine andere Interpretation von Nyepi besagt, dass durch die Stille und Dunkelheit den vorbeiziehenden Dämonen und bösen Geistern vorgegaukelt werden soll, die Insel sei verlassen, so dass sie weiterziehen und die Menschen vor ihrem schlechten Einfluss bewahrt werden.
