Der ZoukOut wird hierzulande (noch: Singapur) als das jahresgrößte Massenevent promotet.
Eine Art Festival mit 4 Bühnen entlang des vielleicht knapp 2 km-langen Siloso Beach auf unserer schönen artificial Insel Sentosa.
Da gab es nun die „Mambo-Jambo“ Bühne mit einer Art R’n’B – HipHop Programm, die „Velvet Underground“ Bühne für House und Elektronisches, die „Life“ Bühne für speziell lokale Punk, Rock und Punkrock Bands und die „Main“ Bühne, wo die großen ‚line ups’ spielten, wie Armin van Buuren und Sven Väth.
Und so kam es, dass ich mal wieder mit Lina auf nach Sentosa bin, um eines der letzten Male zusammen in Singapur ‚so richtig’ feiern zu gehen.
Und nach einem erstaunlich reibungslosen und pünktlichen Treffen mit Lina und erstem gemeinsamen Trinken und Tanzen an der Velvet Underground Bühne zu Peter Kruder (von Kruder & Dorfmeister), ergab es sich dass sie mit anderen Freunden gen R’n’B zog und ich meine müden Knochen gegen eine Palme gelehnt an der Life Bühne schonte.
Die folgenden 2 Stunden verbrachte ich damit die Menschen um mich herum zu beobachten, Linas sms Ankündigungen ‚sie wäre gleich da’ zu beantworten und natürlich damit die Musik zu genießen … auch wenn sie mir zeitweilig ein wenig zu punkig war.
Nun kam Lina aber nie.
Also zog ich irgendwann von Durst geplagt weiter den Strand herunter und stellte mich mit meinen neu erstandenen Getränk ans Ende der Massen vor der Main Bühne.
Ich war in Beobachtungslaune.
Lina kam nie. Trotz unzähliger Suchen meinerseits und ständigem Anrufen und smsen ihrerseits… Ich schiebe es auf ihren alkoholisiert-verpeilten Zustand (ICH war nüchtern!). Um sechs Uhr morgens dann haben wir es geschafft uns kurz am Ausgang zu treffen, damit sie ihre Sachen aus dem gemeinsamen Schließfach nehmen konnte.. dann war sie weg.
Ich hatte allerdings in der Zwischenzeit eine Gruppe mitzwanziger Deutsche kennen gelernt (ganz klar identifiziert durch ihre Aussage (zitiert und nicht übersetzt): „Ey, geil! Und überleg mal, wir haben den 10. Dezember und in der Heimat ist es 30Grad kälter!! Nur geil!“) mit denen ich dann noch weiterfeierte.
…
Die Rhythmen schwellen an, die Menge schreit, der Sturm beginnt!
Palmen die sich fast bis zum sandigen Boden biegen. Eine erfrischende Brise zischt zwischen den erhitzten Körpern hindurch und jeder Einheimische weiß, gleich beginnt der tropische Regen.
Und so kam es auch! Untermalt vom heftigen Techno-Beats fing es an zu schütten. Die einen rannten unter die wenigen Überdachungen.. Der Rest riss die Arme zum Himmel und dankte diesem über diese lebendige Kombination von Musik, Strand, Regen und warmen Temperaturen.
Somit neu belebt, tanzte die Menge einmal mehr mit frischer Energie, lachte, brüllte vor Freude und strahlte mit glücklichen Augen in den Himmel.
Die anhaltende Lasershow verwandelte die fallenden Regentropfen in ein Meer aus in allerlei Farben schillernden Diamanten. Es war unglaublich schön anzusehen! Alles schillerte in rot, dann grün und wieder gelb und blau.
Den Regen selbst spürte man eigentlich kaum. Es war einfach erfrischend und wie schon bereits erwähnt belebend.
Und so tanzten wir weiter bis auch der Regen irgendwann müde wurde. Dann leerte sich der Strand so langsam, Sven Väth spielte weiter seine kraftvollen Sets und tanzen wurde ein Muss um nicht plötzlich doch die Kälte der regennassen Klamotten zu spüren.
Und wir tanzten! Wir tanzten bis die Sonne den Himmel längst wieder erhellte!
Und erst um 7.30h am Morgen, eine halbe Stunde vor offiziellem Party-Ende sagte mein Körper er müsse sich nun mal nötigst ausstrecken… gesagt – getan. Und so wanderte ich an den angrenzenden, nicht-abgesperrten Nachbarstrand und habe mich auf mein vorsorglich mitgebrachtes Handtuch ausgestreckt. 10 Minuten auf dem Bauch und 10 Minuten auf dem Rücken: tief und fest geschlafen.
Bis dann nach etwa einer halben Stunde meine herrlich alkoholisierten, deutschen Mitfeierer um die Ecke kamen und der restliche Morgen in einem 1a läpsches Geplapper endete, bis ich um 12 Uhr mittags dann schon daheim in Hougang ankam.
Soviel zu meinem ZoukOut 2005.